Die 176. Gebetswoche der Evangelischen Allianz ist beendet. Der „Gebetswochen-Staffelstab“ wurde im Gottesdienst am 16.01. in München an die Gebetswoche der ACK für die anschließende Einheit der Christen übergeben. Das Thema der diesjährigen Allianzgebetswoche (AGW) „Sabbat. Leben nach Gottes Rhythmus“ wurde mit großem Interesse aufgenommen. Auf den ersten Blick war das Thema für eine Gebetswoche durchaus ungewöhnlich, jedoch wurde schnell deutlich, wie relevant das Thema ist: Angesichts aller gesellschaftlichen Verwerfungen, des Lebensgefühls eines pausenlosen Getrieben-Seins und der Maßlosigkeit aller Anforderungen, ist ein Ruhetag in der Woche nicht nur eine lebensnotwendige Unterbrechung, sondern Gottes Geschenk an uns. Ihn zu leben, ist ein sichtbares Zeichen, dass Christen auf den Schöpfer des Universums hören, und seine Gebote dem Leben dienen. Daher war die Allianzgebetswoche in diesem Jahr in besonderem Maße auch eine Einladung, sich neu unserem himmlischen Vater anzuvertrauen.
Das Thema nahmen zahlreiche lokale Allianzen zum Anlass, Kontakt zu messianischen Gemeinden und zu den lokalen Jüdischen Gemeinden zu suchen. So war in Bad Nauheim der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim und Wetterau zu Gast. In Paderborn beteiligte sich der Leiter der messianisch-jüdischen Maayan-Gemeinde mit einer eindrucksvollen Zeugnis-Predigt. Die Allianzgebetswoche setzte damit in diesem Jahr somit auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und gegen die Ausgrenzung unserer messianisch-jüdischen Geschwister.
Das Zusammenrücken der beiden Gebetswochen der EAD und der ACK findet auch vor Ort statt: So beteten unter dem Titel „Suchet der Stadt Bestes“ beten Allianz und ACK gemeinsam in Frankfurt/Main mit Frankfurter Politikerinnen und Politikern! Es folgt am 22.01. noch ein gemeinsamer Gebetsgottesdienst mit Christinnen und Christen aus den Migrantengemeinden der Ev. Kirche, Freikirchen und muttersprachlichen Gemeinden der röm.- katholischen Kirche.
Natürlich hat die Pandemiesituation auch diese Gebetswoche geprägt. Allerdings haben vielen Kirchen und Gemeinden eine steile digitale Lernkurve in den letzten Monaten hingelegt. Dankbar sind wir, dass es in diesem Jahr wieder deutlich mehr Präsenz-Gebetsveranstaltungen als in 2021 gab und daneben viele Veranstaltungen live gestreamt oder sogar hybrid angeboten wurden, wie z.B. eine EAD-YouTube-Playlist mit Videos aus den Orten zeigt, die noch laufend ergänzt wird. Dies ist aber mit Sicherheit nur ein Ausschnitt, weil wir hier sicher nicht alles erfasst haben. Das Streaming-Angebot liefert auch einen Einblick von der vielfältigen und oft sehr kreativen Gestaltung von Gebetsveranstaltungen. Da allein die Allianzgebetswochenseiten ca. 150.000 mal aufgerufen wurden und zusätzlich die vielfältigen dezentralen Internetangebote der lokalen Ortsallianzen genutzt wurden, hat die AGW auch in diesem Jahr wieder eine große Breitenwirkung entfaltet, wofür wir sehr dankbar sind.
Zum ersten Mal fand im Evangelischen Allianzhaus in Bad Blankenburg eine Gebetsfreizeit zur Allianzgebetswochen statt. Von dort wurde pro Tag eine Online-Gebetszeit angeboten, bei der sich Teilnehmer deutschlandweit einwählten und auch in kleineren Gruppen miteinander beten. Trotz der winterlichen Temperaturen gab es an vielen Orten auch Outdoor-Gebetsveranstaltungen wie z.B. Gebetswände an Gemeindehäusern, Gebetsbriefkästen an zentralen Stellen, Gebetsspaziergänge. So führten die Herausforderungen der Corona-Zeit zu neuen, innovativen Formaten und der neuen Gelegenheit, deutschlandweit bei ganz unterschiedlichen Ortsallianzen an einer Gebetsveranstaltung teilzunehmen.
Ekkehart Vetter
Quellenangabe: https://www.ead.de/aktuelles/nachrichten/